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Geburtsberichte

Bericht 1: April 2014

 

Hallo liebe Anna,

unser kleiner Sohn ist geboren worden! Er kam am Sonntag zur Welt. Leider lag er in der hinteren Hinterhauptslage, sodass die Geburt zum Schluss sehr anstrengend wurde.
Dennoch, zunächst war es eine wirklich schöne Hypnogeburt. Vorallem als ich in unsere Badewanne kletterte, habe ich so entspannt, dass ich nicht mehr raus wollte. Wir wollten eine Hausgeburt daraus machen und bis der Muttermund komplett geöffnet war verlief auch alles wie gewünscht. Es war wirklich toll.
Aber dann merkte ich, dass sich einfach nichts mehr tat und ich wurde dadurch immer unruhiger. Meine Hebamme nahm meine Sorge ernst und wir entschieden doch gemeinsam ins Krankenhaus zu fahren. Dort versuchten wir es noch lange in der Geburtswanne, aber als die Kräfte einfach nicht mehr reichten (und die Ärztin immer ungeduldiger wurde, da mein Kleiner wohl keine so guten Sauerstoffwerte mehr hatte...), musste ich wieder raus und mein Sohn wurde im Kreisbett (ich in Rückenlage) von der Hebamme rausgedrückt.
Schade um den Verlauf, aber man muss es nehmen wie es kommt. Immerhin war weder Glocke noch Zange noch Kaiserschnitt noch PDA nötig :-) Wie ich im Nachhinein erfahren habe, ein sehr seltener Verlauf bei dieser Geburtslage. Noch dazu hatte ich keinen Dammriss und das obwohl Jonah ja mit der breitesten Kopfstelle voran kam - hat sich die Massage also wirklich gelohnt :-))
Interessanterweise habe ich schon vorher gespürt das er genau so liegt und es auch der Ärztin und Hebamme gesagt, aber diese meinten, er würde normal liegen. :-) Vielleicht auch besser so, sonst wäre ich nicht so entspannt in die Geburt gestartet...
Naja, ohne Hypno hätte es bestimmt einen ganz anderen Verlauf genommen!!! Also vielen Dank dafür!!! Jetzt habe ich einen gesunden kleinen Jungen, dem es übrigens auch direkt nach der Geburt blendend ging!

 

 

Bericht 2: Januar 2015

 

Am 10.1. und 11.1. waren K. und ich für den Geburtsvorbereitungskurs für Paare angemeldet. Am Kurs vom Samstag haben wir noch teilgenommen. Direkt am Anfang, also gegen halb zehn, ist wohl meine Fruchtblase gesprungen. Jedoch lief das Fruchtwasser nur etappenweise raus, weswegen ich mir am Anfang nicht sicher war, ob es tatsächlich die Fruchtblase war, oder ich einfach wirklich Probleme mit meinem Beckenboden hatte, der sich nicht mehr wirklich schließen ließ. Wir hielten tapfer den Kurs durch, ich flüsterte zwischendurch immer wieder zu K., dass ich total undicht sei und musste alle halbe Stunde auf Toilette. Wir wollten unseren Verdacht beide irgendwie für uns behalten. Am Ende des Kurses hab ich K. doch nochmal gefragt, ob wir, wenn wir nicht schon mal im Krankenhaus sind, nachgucken lassen wollen. Aber wir hatten uns schon vorher darauf geeinigt, dass wir das Kind bis zur 38. Schwangerschaftswoche in W. zur Welt bringen wollten und danach erst in E. An diesem Samstag war ich SSW 35+6. Also sind wir ohne irgendjemandem etwas zu sagen wieder nach Hause gefahren. So wirklich wahr haben wollten wir beide es jetzt noch nicht, dabei waren wir uns beide auch schon ziemlich sicher, dass wohl die Blase gesprungen ist. Zu Hause habe ich einen ph Test gemacht, der bestätigte, dass es kein Urin war, der ausgelaufen ist. Wir haben also gemütlich angefangen ein paar Sachen zu packen. Ich habe meine Mutter angerufen, damit sie den Hund abholt, K. hat zwischenzeitlich noch ein paar Besorgungen erledigt, unter anderem Einlagen gekauft, die meine Undichte zumindest während der Autofahrt in Schach halten sollten. Der Geburtskoffer war eh schon gepackt und wir haben uns gegen drei Uhr auf den Weg gemacht. Vorab hatten wir uns darauf geeinigt, im Krankenhaus nicht die tatsächliche Uhrzeit des Blasensprungs anzugeben und so ein paar Stunden noch rauszuschinden. Anstelle in Panik zu geraten waren wir sehr gut gelaunt und haben auf der Fahrt nach W. immer wieder gewitzelt. Von Wehen habe ich die ganze Zeit über nichts gemerkt. Da war einfach noch nichts.

K. hat vorab seine Schwester informiert, dass die Blase gesprungen ist und sie hat für uns im Krankenhaus schon angerufen und uns angemeldet, weswegen wir auch direkt im Kreissaal in Empfang genommen wurden. Dort wurde untersucht, der Muttermund hatte sich seit dem letzten Befund nicht verändert, er war immer noch fingerdurchgängig, das CTG zeigte keine Wehen. Danach wurde nochmal Ultraschall vom Kind gemacht, alles sah so weit gut aus, nur fehlten die Wehen. Die Ärztin sagte, dass spätestens nach 18 Stunden eingeleitet werden müsse und ich eine Antibiose bekommen muss, weil das Kind ja noch ein Frühchen ist. Kurz darauf haben wir unser privates Familienzimmer und zukünftiges Zuhause für die nächsten drei Tage bekommen. Dort angekommen haben wir es uns erst einmal gemütlich gemacht. K. packte den extra für die Geburt besorgten Lautsprecher aus und ließ über das Handy unsere zusammen gestellte "Kreissaalmusik" laufen. Neben der Comfort Zone hatten wir noch andere entspannende Lieder in dieser Liste und von da an lief die Musik auch eigentlich ununterbrochen.

Nun hieß es: „ab jetzt gilt´s“, das Kind darf kommen. Nein, sie sollte sogar kommen, denn auf eine Einleitung hatte ich keine Lust und auch etwas Angst. Wir haben erst einmal Pizza extra scharf ins Krankenhaus liefern lassen, ich habe mich möglichst nicht mehr geschont und bin viel im Zimmer gelaufen. Um acht Uhr stand die nächste Untersuchung im Kreissaal an. Bis dahin hatten wir ein wenig Zeit uns auf die Geburt vorzubereiten. K. hatte mittlerweile seine ganz selbst zusammengebastelte Abfolge von Entspannungsübungen perfektioniert. Hauptsächlich bestand sie aus den Texten: Vertiefungsübung mit dem Geburtsbegleiter (bis zu Schulteranker setzen), dann Regenbogentext als Einleitung in die Entspannung (bis Entspannung der Arme) dann wieder Vertiefungsübung mit dem Geburtsbegleiter (Arm fallen lassen), Endorphinhandschuh, Regenbogenentspannung bis zu den Farben und zum Abschluss entweder die Zauberwaldmetapher, den Geburtsgefährten oder vor allem ab dem Krankenhausaufenthalt die Ballonfahrt. Die Regenbogenübung haben wir meist zum Einschlafen seit einigen Wochen schon täglich gehört, ich unter anderem auch tagsüber.

Leider zeigten bis acht Uhr weder scharfe Pizza noch Entspannungsübungen ihre Wirkung, das CTG blieb weiterhin unauffällig. Ein kleines bisschen Unruhe hat sich in mir schon ausgebreitet, da mir der Gedanke der Einleitung am folgenden Tag im Nacken saß. Nichts desto trotz sind wir wieder auf unser Zimmer und haben uns weiter vorbereitet. Wir haben zur Kleinen gesprochen und ihr ausdrücklich gesagt, dass sie kommen darf und jetzt erwünscht ist. Dazu haben wir zusätzlich die Bindungsanalysetexte, die wir von Sarah bekommen haben, (Verabschiedung vom Kind, Loslassen und Geburtsvorbereitung) in Kombination mit den Hypnobirthingtexten in unsere Entspannungsübungen eingebaut. K. hat sich dann früh schlafen gelegt, um für den kommenden Tag fit und vorbereitet zu sein. Mir fiel das Schlafen leider schwerer. Viele Gedanken kreisten um die Ungewissheit, oder auch die Angst, ich könnte eventuell doch keine natürliche Geburt haben. Ich wartete regelrecht auf jedes kleine Zeichen, dass mir eventuell die Wehen ankündigen würden. Irgendwann in der Nacht oder am frühen Morgen hatte ich tatsächlich mal Ziehen im Unterleib gespürt. Na endlich! Waren das Wehen? Egal, ich habe mich darüber gefreut und es willkommen geheißen. Das war das erste Zeichen auf das ich gewartet habe. Leider blieb es bei diesem einen Mal, bis um acht Uhr morgens, dann stand das nächste CTG an. Wir starrten gespannt auf den Kurvenverlauf und siehe da, es zeigten sich leichte, zyklische Ausschläge (alle 3 Minuten), die ich allerdings nicht als Schmerzen wahrgenommen habe. Die Hebamme versicherte uns, dass das noch keine Wehen seien, lediglich leichtes Ziehen. Der Muttermund wurde nicht kontrolliert. Wir sind also wieder auf unser Zimmer. Ab und an sah ich, dass die Farbe des Fruchtwassers, das immer wieder ab und an auslief leicht rosa verfärbt war. Noch ein gutes Zeichen! Vorab wurde mir gesagt, dass das ein Zeichen dafür sei, dass sich der Muttermund öffnet. Das Krankenhauspersonal war so nett und hat für k. Frühstück besorgt, jede weitere Mahlzeit musste vorab in der Kantine unten angemeldet werden. Ab jetzt habe ich leichtes unregelmäßiges Ziehen gespürt, welches sich nachher als Wehen herausgestellt hat. Ich war mir darin aber nicht sicher, schließlich hatte ich keine Schmerzen und wusste ja nicht, wie sich sowas anfühlen muss. Beim nächsten CTG Termin um viertel vor elf wurde mein Muttermund nochmal kontrolliert, er war nun 2 cm geöffnet. Wunderbar! Es tut sich was. Das CTG zeigte allerdings keine Wehen an. Nichts desto trotz waren wir zuversichtlich und ich weniger besorgt, es könne doch noch eingeleitet werden.

Wir sind also wieder auf unser Zimmer und haben fleißig weiter entspannt. Der 11.1. war ein richtig schöner sonniger Sonntag. Von unserem Zimmer aus hatte man einen tollen Blick auf den umliegenden Wald, Felder und Weinberge vom Krankenhaus. Auch das wirkte beruhigend und hat Freude bereitet, anzusehen. Ab und an merkte ich immer wieder mal, dass sich der Bauch zusammenzog, allerdings war noch keine Periodizität erkennbar. Und während ich aus dem Fenster schaute und anfing, die Wehen wie im Hypnobirthingkurs zu veratmen entdeckte ich zwei Rehe am Waldende, die auf die Lichtung zugingen. Ich habe direkt K. darauf aufmerksam gemacht, zumal wir ja sehr oft die Entspannungsübung mit dem Zauberwald gelesen haben, in der das Rehkitz vorkommt. Ein Reh verschwand mit der Zeit, das andere legte sich in das freie Feld und richtete seinen Blick in unsere Richtung, solange ich dort hinsah, schaute es auch in unsere Richtung. Was für ein schönes Zeichen, ich wurde immer zuversichtlicher.

Kurze Zeit später wurden wir nochmal in den Kreissaal bestellt, dieses Mal nicht, um zu untersuchen sondern wurde mir ein Wehencocktail angeboten, unter anderem bestehend aus Rizinusöl und Sekt. Da meine Wehen nach wie vor nicht wirklich periodisch waren und immer wieder für längere Zeit verschwanden trank ich den Cocktail. Den wollte mein Magen allerdings nicht allzu lange bei sich behalten. Keine halbe Stunde später zog sich mein Bauch derart zusammen, dass alles auf den Magen drückte und ich es noch gerade rechtzeitig auf Toilette schaffte und alles wieder hergab. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Wehen häufiger. Wir blieben nach wie vor in unserem Zimmer, hatten die Kreissaalplayliste laufen. Weil wir dachten, wir könnten die Geburt eventuell noch etwas mehr vorantreiben sind wir gegen Mittag vom dritten Stock runter ins Erdgeschoss zur Kantine die Treppen gelaufen. K. wollte sich noch für den Mittag dort essen bestellen. Da die Wehen jetzt wirklich häufiger kamen, waren wir sehr langsam und ich musste immer wieder mal zwischendurch anhalten und die Atemübung machen. Und trotzdem habe ich mich zu keinem Zeitpunkt unwohl oder schmerzerfüllt gefühlt. Ich konnte durch die Atemtechnik sehr gut mit der Muskeltätigkeit in meinem Körper umgehen. Die Kantine hatte allerdings noch geschlossen, also sind wir wieder die Treppen zurück in unser Zimmer gegangen. Nach einigem Hüftkreisen, hin und herlaufen im Zimmer und dem Treppensteigen hatte ich jetzt mehr das Bedürfnis mich hinzulegen und mich ganz auf das Atmen zu konzentrieren. K. hat unterdessen die Wehenabstände gemessen. Das war kurz nach 12:00 Uhr. Wir waren uns nach wie vor nicht ganz sicher, ob das jetzt schon die Wehen sind. Allerdings verkürzten sich die Wehenpausen sehr schnell (4 mal hintereinander 5 min., dann 3 min und dann 2 mal 1,5 min) weswegen wir gegen viertel vor eins wieder in den Kreissaal gegangen sind. Ich fing nun an auf einem dunklen a-Laut zu tönen beim Ausatmen. Das passierte wie von allein. Es half mir im Umgang mit den Kontraktionen. Die Hebamme schaute nach dem Muttermund und war sehr überrascht. Er war nun, keine drei Stunden nach dem letzten Messen (2cm) auf 9cm offen. Nun war also klar, wir schaffen das und das Kind wird sehr wahrscheinlich heute noch zur Welt kommen. K. rief seine Schwester an, dass sie vorbei kommen kann, um bei der Geburt dabei zu sein. Die Kreissaalmusik lief, ich konzentrierte mich voll auf die Atmung. Zwischendurch wollte mir die Hebamme immer wieder Tipps geben, ich solle lauter tönen und ein klareres a aussprechen anstelle meines dumpfen a-Lautes. Mir half es allerdings nicht, ich kam besser mit meiner Atemtechnik zurecht, also behielt ich sie bei. K. sagte der Hebamme dann, dass wir einen Hypnobirthingkurs besucht haben und an sich eine unangeleitete Geburt wünschen, aber gerne Tipps entgegen nehmen würden. Schon kurze Zeit später veränderte sich was. Ich konnte plötzlich nicht mehr wie vorher beim ausatmen tönen sondern verspürte schon einen leichten Druck und schüttelte mich jedes Mail beim ausatmen. Ich dachte mir währenddessen, es ist schon beeindruckend, was mein Körper da mit mir macht und ich lass ihn einfach. Ich war gar nicht Initiator sondern eher „passiv“ beobachtend. K. und die Hebamme deuteten mein Schütteln zunächst falsch und dachten ich würde mich verkrampfen. Da die Wehenabstände sehr dicht beieinander waren hatte ich keine Zeit mich mitzuteilen, dass das alles völlig in Ordnung so ist und die Geburt die nächste Phase begonnen hat, das Kind wanderte langsam weiter nach unten. Kurze Zeit später war N. da. Sie hat mich auf eine sehr angenehme motivierende Art unterstützt. Um 14:00 gab es einen Hebammenschichtwechsel, weswegen wir wirklich froh waren. Die erste Hebamme, von ihrer Art eher kühl und etwas arrogant, sie war auch diejenige, die meine „Wehen“ am CTG als leichtes Ziehen belächelte, ansonsten könne ich nicht so entspannt da liegen. Die Hebamme, die uns nun bis ganz zum Schluss begleitete war das komplette Gegenteil. Sehr liebevoll, motivierend und angenehm. Mit der eigentlichen Ärztin, die gerade Dienst hatte, K.s Schwester N. und der Hebamme hatten wir nun in meinen Augen ein super Team, mit denen ich mich sehr wohl gefühlt habe. Der Druck wurde nun immer stärker und die Presswehen setzten ein. Ich habe mich auf alle viere gestellt, nochmal mit den Hüften gekreist und fing an kräftig mitzuschieben. Leider waren die Presswehen sehr kurz. Ich bin mir im Nachhinein allerdings nicht sicher, ob ich das eventuell beeinflusst habe. Denn das Austreten des Köpfchens und damit Weiten der Scheide war das einzige, was ich als unangenehm und brennend empfunden habe. Wir änderten die Position wieder. Irgendwann merkte ich, dass alle drei etwas unruhiger wurden. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht genau warum, im Nachhinein habe ich erfahren, dass das Messgerät, welches die Herztöne des Kindes aufzeichnet verrutscht war und kein Signal mehr vorhanden war. Weil nun die Kontrolle über die Herztöne fehlten wollten alle das Kind so schnell wie möglich draußen sehen. Mich beunruhigte die Situation komischer Weise nicht, ich dachte mir nur, ich bin in guten Händen, die wissen schon was sie tun und was zu tun ist. Ich bekam auch mit, dass jetzt ein Dammschnitt gemacht wurde, auch das war für mich in der Situation in Ordnung. Alle motivierten mich noch ein paar Male ganz kräftig mitzuhelfen wenn die Presswehen einsetzten. Ich wurde auch angeleitet richtig feste mitzupressen was ich letzten Endes dann auch tat. N. deutete mit ihren Fingern, indem sie an der Stelle immer wieder Druck ausübte an, wo ich hin drücken sollte. Als die anderen merkten, dass die Presswehen immer noch zu kurz sind wurde nachgeholfen. Die andere Ärztin stämmte sich mit ihrem Gewicht auf meinen Bauch und half mit beim Schieben nach unten. Dann ging alles wirklich sehr schnell. Der Kopf kam raus und kurze Zeit später der restliche Körper. Und dann lag sie da, die kleine Lena erblickte um 14:29 Uhr zum ersten Mal das Tageslicht. Witziger Weise dauerte der Aufenthalt im Kreissaal bis zu ihrer Geburt genau so lang, wie die Albumlänge der Comfort Zone (74 Minuten). Die Hebamme fragte mich, ob ich die Kleine selbst aufheben will. Das tat ich auch. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Die Kleine schrie sofort, als sie draußen war, aber war auch wieder sehr schnell ruhig als sie auf mir lag. Leider konnte ich sie nicht lange behalten. Die Ärzte und Hebamme blieben weiter unruhig. Anscheinend war ich stark am bluten und die Nachgeburt noch nicht da. Die Blutung konnte erst gestoppt werden, wenn die Nachgeburt draußen war, also wurde das Kind dem K. gegeben. Ich bekam eine Eispackung auf den Bauch und Oxytocin über den Zugang. Mit etwas Hilfe durch Drücken und Ziehen ließ sich die Plazenta blicken. Das Kind hatte eine ganz besondere Plazenta mit einer kleineren Nebenplazenta, die wiederrum mit sehr starken großen Gefäßen verbunden waren. Der letzte Teil, für mich der unangenehmste war das Nähen der Risse und des Schnittes und kam mir vor wie eine Ewigkeit. Aber auch das hatte zum Glück irgendwann ein Ende und ich konnte endlich wieder meine kleine Tochter in den Armen halten. Insgesamt wurden wir drei Stunden im Kreissaal nach der Geburt allein gelassen und durften unsere Tochter ansehen, sie zum ersten mal unter Anleitung anlegen und über das kleine Wunder staunen.          

Lena schnitt beim APGAR Test mit Bestnoten (10 Punkten) ab, ihr fitter reifer Zustand ließ zu, dass wir schon am Dienstag das Krankenhaus verlassen konnten.

 

Ich bin davon überzeugt, dass der Hypnobirthingkurs mit dir ganz entscheidend dazu beigetragen hat, dass wir Lenas Geburt als eine tolle, wundersame und hauptsächlich schmerzfreie Erfahrung erleben durften. Weil es ja heißt, dass Frauen ihre Schmerzen nach der Geburt wieder vergessen hatte mich Kai bewußt während der Geburt gefragt, ob ich Schmerzen empfinde. Ich erwiderte ihm, dass es nicht schlimm und gut auszuhalten sei. Mit diesem Kurs konnten wir schon vor der Geburt als kleine Familie im Team zusammenarbeiten. Dafür danken wir dir sehr!

 

Das einzige was uns beide sowohl vor als auch nach der Geburt gestört hat war das Unverständnis anderer Mütter gegenüber Hypnobirthing. Sie wollten es nicht glauben, dass eine Geburt schmerzfrei sein kann und belächelten uns nach dem Motto: „ihr werdet schon noch erleben, wie es wirklich ist“. Als wir dann unsere eigene Erfahrung machten, nämlich schmerzfrei, entspannt und schön (was wir auch vorab erwarteten) wurden wir als „Ausnahme/Einzelfall“ abgetan. Dass es was mit unserer Einstellung und guten Vorbereitung zu tun haben kann, wird leider nicht akzeptiert, schade!

 

Viele liebe Grüße von unserer kleinen glücklichen Familie

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